IVF mit 38 oder 39 Jahren : Herausforderungen & wie Sie Ihre Chancen steigern

Ist IVF mit 38 oder 39 noch erfolgreich? Immer mehr Frauen wählen die In‑vitro‑Fertilisation später im Leben, doch das Alter bringt spezifische biologische und emotionale Herausforderungen.

Beeinflusst das Alter Eizellmenge und -qualität?

Ja. So geht’s:

  • Eizellmenge (Ovarialreserve): Frauen haben von Geburt an eine endliche Anzahl Eizellen; mit 38–39 Jahren ist sie deutlich reduziert.
  • Eizellqualität: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko chromosomaler Anomalien, was Fehlgeburten und niedrigere Implantationsraten begünstigt.

Empfohlene Fertilitätstests vor IVF mit 38 oder 39 Jahren

  • AMH (Anti‑Müller‑Hormon) – schätzt die verbleibende Eizellreserve.
  • FSH (Follikelstimulierendes Hormon) – Tag 3 des Zyklus, um den Stimulationsaufwand zu messen.
  • Antraler Follikelcount (AFC) per Ultraschall.
  • Träger‑Screening – erkennt Erbkrankheiten (z. B. Mukoviszidose, Thalassämie).

Diese Ergebnisse bestimmen das individuelle Stimulationsprotokoll und ob Spender‑Eizellen nötig sind.

Erweiterte IVF‑Strategien für Frauen über 38

  1. PGT‑A (Präimplantations‑Genetik‑Test) – Auswahl chromosomal normaler Embryonen.
  2. Verlängerte Embryokultur bis zum Blastozystenstadium (Tag 5‑6).
  3. Time‑Lapse‑Inkubatoren – kontinuierliches Monitoring ohne Störung.
  4. Individuelle Stimulationsprotokolle:
    • Milde Stimulation für Qualität.
    • Aggressive Stimulation bei niedriger Reserve.
  5. Ovarielle Verjüngung – Injektion von angereichertem Plasma zur Verbesserung von Eizellmenge und -qualität.

Sollten Spender‑Eizellen mit 38 oder 39 Jahren erwogen werden?

Bei geringer Reserve oder Qualität können Spender‑Eizellen die Schwangerschaftsrate pro Transfer auf über 60 % heben.

Wie viele IVF‑Zyklen sind empfehlenswert?

Keine feste Obergrenze; berücksichtigt werden:

  • Reaktion auf frühere Zyklen
  • Eizellmenge und -qualität
  • Emotionale & finanzielle Faktoren
  • Reproduktive Vorgeschichte

Viele Frauen über 38 benötigen mehrere Zyklen.

Spielt die Spermienqualität eine Rolle?

Ja. Motilität, Morphologie, DNA‑Fragmentierung beeinflussen Befruchtung und Embryonalentwicklung. ICSI und PGT‑A werden oft eingesetzt.

Fazit

IVF mit 38 oder 39 Jahren ist mit der richtigen Strategie oft erfolgreich. Seien Sie proaktiv:

  • Früh testen
  • Gesunden Lebensstil pflegen
  • Genetisches Screening erwägen
  • Über ovarielle Verjüngung informieren

Mit personalisierter Betreuung erreichen viele Frauen über 38 Jahre ihren Kinderwunsch.

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