Instituto Bernabeu entwickelt neue KI-Tools, um den Erfolg von Techniken zur künstlichen Befruchtung zu verbessern
Die italienisch-spanische Klinikgruppe ist führend in Europa bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz bei Fruchtbarkeitsbehandlungen.
Das Instituto Bernabeu, eine international führende Gruppe im Bereich der Reproduktionsmedizin, hat mit seiner Fachabteilung für künstliche Intelligenz (KI) in der künstlichen Befruchtung einen entscheidenden Schritt nach vorne getan. Diese Abteilung ist führend in Europa und vollständig in den klinischen Alltag integriert. Das Ziel: Die Erfolgschancen von Behandlungen erhöhen und die Erfahrung der Patientinnen verbessern durch die Nutzung von fortschrittlichen Algorithmen für maschinelles Lernen und die Analyse großer Mengen klinischer und genetischer Daten, um das medizinische Urteilsvermögen zu ergänzen und verbessern.
Herausragende Innovation in Europa
Die neue Abteilung stellt einen Quantensprung in der Herangehensweise von Fruchtbarkeitsbehandlungen dar. Bisher hing die Beurteilung der Prognose von der medizinischen Erfahrung und bestimmten klinischen Parametern ab. Mit der Einführung der KI wurde die Analyse um tausende Variablen erweitert, die untereinander agieren und die das menschliche Auge nicht umfassend verarbeiten kann.

Dr. Jordi Suñol, Instituto Bernabeu
Der Arzt Jordi Suñol, Koordinator der Abteilung und Leiter der Klinik der Gruppe in Palma de Mallorca, erklärt: „Dank der künstlichen Intelligenz können wir jeder Patientin eine realistische und individuelle Prognose ihrer Erfolgschancen bieten. Wir analysieren klinische, hormonelle und genetische Daten und auch den männlichen Faktor, womit wir einen individuellen Plan erstellen können, der die Ressourcen optimiert und die Zeit bis zur Schwangerschaft verkürzt.“
Genauere Auswahl der Embryonen
Eine der revolutionärsten Anwendungen ist die durch KI gestützte Embryonenauswahl. Das System analysiert Bilder und morphologische und kinetische Parameter der Embryonen, um dann mit hoher Genauigkeit die Embryonen mit dem höchsten Implantationspotenzial zu identifizieren.

Dr. Jorge Ten, Instituto Bernabeu
Dr. Jorge Ten, Leiter der Embryologie-Labore, über die die Kliniken in Alicante, Madrid, Venedig (Italien), Mallorca, Albacete, Cartagena und Benidorm verfügen, betont, dass „die künstliche Intelligenz die Erfahrung des Embryologen ergänzt und die menschliche Fehlerquote verringert. Die Kombination aus klinischer Expertise und der Objektivität von Algorithmen vervielfacht die Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Embryonen einzusetzen und erhöht damit die Rate von sich entwickelnden Schwangerschaften.“
Diese Technologie verbessert nicht nur die Erfolgschancen, sondern trägt auch dazu bei, Fehlversuche zu reduzieren, die Behandlungsdauer zu verkürzen und die Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern, da sie die Behandlungen mit weniger körperlicher und emotionaler Belastung durchlaufen.
Echte Individualisierung: eine individuelle Behandlung für jede Patientin
Mit der Integration von KI kann eine unerwartet geringe ovarielle Reaktion erkannt werden – ein Problem, das sogar junge Frauen betreffen kann und eine der Hauptursachen für ein anfängliches Scheitern der Behandlung darstellt. Dank prädiktiver Algorithmen können Fachärzte vorausschauend handeln, Stimulationsprotokolle anpassen und unnötige Zyklen vermeiden.
Diese absolute Individualisierung führt zu einer effizienteren Reproduktionsmedizin: weniger Zyklen pro Patientin, besser abgestimmte Behandlungen und höhere Erfolgsquoten insgesamt.
Um es mit den Worten von Jordi Suñol zu sagen: „Die künstliche Intelligenz ersetzt nicht das medizinische Urteilsvermögen, sondern verbessert es. Jede Patientin ist einzigartig und das können wir jetzt bei jeder therapeutischen Entscheidung auch widerspiegeln.“
Auswirkung Wissenstransfer
Die Initiative des Instituto Bernabeu hat in europäischen Wissenschaftsforen großes Interesse geweckt und wurde auf den letzten Fachkongressen als Erfolgsbeispiel für die Anwendung von FEI im Bereich der reproduktiven Gesundheit gewürdigt. Vorläufige Daten zeigen, dass der Einsatz dieser Tools die klinischen Ergebnisse verbessert, Zeit spart und indirekte Kosten senkt – ein Vorteil, der über den Einzelnen hinausgeht und zu einem Gewinn für die europäischen Gesundheitssysteme wird.
Darüber hinaus eröffnet die Möglichkeit zur Analyse großer Datenmengen die Tür zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, die für die gesamte medizinische Gemeinschaft von enormem Wert sind. Durch die Integration von Daten aus Tausenden von Behandlungen ermöglicht KI die Identifizierung von Mustern und Erfolgsfaktoren, die die klinischen Leitlinien bereichern werden.
Autoren:
Dr. Jorge Ten – Direktor der Abteilung für Biologie und Reproduktion, Instituto Bernabeu
Dr. Jorge Ten erwarb seinen Abschluss sowie seine Promotion in Biologie an der Universität Valencia in den Jahren 1994 bzw. 1998. Seit 1997 ist er am Instituto Bernabeu tätig, wo er aktuell die operative Einheit für Biologie und Reproduktion leitet.
Neben seiner klinischen Arbeit engagiert sich Dr. Ten intensiv in der Lehre und Forschung. Seit 2008 ist er außerordentlicher Professor am Fachbereich Biotechnologie der Universität Alicante und unterrichtet im Masterstudiengang für menschliche Reproduktion an der Universität Complutense Madrid sowie der Universität Alicante.
Er besitzt das Zertifikat als Senior Clinical Embryologist sowohl der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie (ESHRE) als auch der Spanischen Gesellschaft für Reproduktionsbiologie (ASEBIR).
Als engagierter Wissenschaftler hat Dr. Ten über 50 Fachartikel in führenden internationalen, in JCR und Scopus gelisteten Zeitschriften veröffentlicht. Zudem war er an mehr als 40 Forschungsprojekten beteiligt und präsentiert seine Arbeiten regelmäßig auf nationalen und internationalen Konferenzen.
Dr. Ten ist wissenschaftlicher Gutachter für mehrere renommierte Fachzeitschriften, darunter Human Reproduction, Fertility and Sterility, Reproductive Biomedicine Online und Sensors. Darüber hinaus ist er Mitglied der Spanischen Gesellschaft für Fertilität, der Spanischen Gesellschaft für Humangenetik, von ESHRE und ASEBIR.
Für seine Innovationskraft und wissenschaftliche Exzellenz wurde er mit zahlreichen Forschungspreisen ausgezeichnet, unter anderem von der American Society for Reproductive Medicine (ASRM) und der Spanischen Andrologie-Gesellschaft (ASESA).
Durch seine klinische, wissenschaftliche und akademische Arbeit trägt Dr. Ten maßgeblich zur Weiterentwicklung der Reproduktionsmedizin bei und unterstützt Paare und Einzelpersonen auf ihrem Weg zur Elternschaft.
Dr. Jordi Suñol – Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Instituto Bernabeu
Seine Facharztausbildung in Gynäkologie und Geburtshilfe absolvierte er an der Universität Montpellier (Frankreich), wo er zudem vertiefte Qualifikationen in weiblicher Unfruchtbarkeit, operativer Endoskopie und gynäkologischer Chirurgie erhielt. Seine Forschung konzentrierte sich auf Hormontherapie bei der Eizellspende und die laparoskopische Behandlung von Ovarialzysten.
Dr. Suñol besitzt das Europäische Universitätszertifikat für endoskopische Chirurgie in der Gynäkologie sowie das Interuniversitäre Diplom für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universitäten Montpellier, Marseille, Nizza und Clermont-Ferrand. Seine medizinischen Qualifikationen sind sowohl in Frankreich als auch in Spanien offiziell anerkannt, wo er vom spanischen Gesundheitsministerium als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe akkreditiert ist.
Er ist aktives Mitglied mehrerer medizinischer Fachgesellschaften, darunter die Spanische Gesellschaft für Fertilität (SEF), die Akademie der medizinischen Wissenschaften von Katalonien und der Balearen sowie der Berufsverband der Ärzte von Mailand – Lombardei (OMCeO).
Neben seiner klinischen Tätigkeit hält Dr. Suñol Vorlesungen im Masterstudiengang für menschliche Reproduktion und in Promotionsprogrammen an der Autonomen Universität Barcelona und arbeitet mit der Spanischen Endometriose-Vereinigung (AEE) zusammen.
Er hat auf zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen vorgetragen, mit besonderem Interesse an minimal-invasiver gynäkologischer Chirurgie und der Prävention postoperativer Adhäsionen.
Seit Dezember 2019 ist Dr. Suñol Teil des Teams des Instituto Bernabeu Palma de Mallorca, wo er seine klinische Expertise mit seiner Leidenschaft für Lehre und Forschung vereint.


